Costa Brava
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Costa Brava mit Kindern
Die Costa Brava, bekannt als die „wilde Küste Kataloniens“, vereint atemberaubende Küstenlandschaften mit charmanten mittelalterlichen Städten im Hinterland. Besucher können entlang malerischer Wanderwege die Natur erkunden, Vulkane besteigen und lokale Köstlichkeiten bei Foodtouren in Griona genießen. Diese Region bietet eine faszinierende Mischung aus Abenteuer und Kultur, ideal für Familien und Entdecker.
Die wilde Küste Kataloniens – so wird die Costa Brava gerne genannt. Doch das Gebiet umfasst nicht nur die Küste, sondern auch ein entzückendes Hinterland. Wir haben auf unserer Katalonienreise sowohl ein paar Orte an der Küste besucht, als auch einen Teil des Hinterlandes erkundet. Die Landschaften sind so nah beieinander und doch so unterschiedlich. Das macht den Reiz der Costa Brava für uns aus. Während man an einem Tag den atemberaubend schönen Küstenwanderweg entlang wandert, findet man sich am nächsten Tag in kleinen mittelalterlichen Städten inmitten von grünen Hügel wieder. Oder aber man spaziert auf einen Vulkan und genießt am Mittag eine Führung über eine Apfelplantage mit anschließender Cider Verkostung. Wir haben außerdem das zauberhafte Figueres besucht, auf interessanten Spuren des berühmten Künstlers Salvador Dalí. In der wunderschönen Stadt Girona mit seiner jahrtausenden alten Geschichte haben wir eine Foodtour ausprobiert. Du siehst, es gibt weit mehr als das Meer an der Costa Brava. Unsere vielfältigen Erlebnisse zeige ich dir jetzt in diesem Beitrag. Viel Spaß beim Lesen!
Costa Brava – die wilde Küste
Zuerst zeige ich dir unsere Erlebnisse an der Küste der Costa Brava. Hier gibt es keine kilometerlangen Sandstrände, sondern viele felsige Buchten, dazwischen Sandstrände an der Küste. Die Ortschaften schmiegen sich in die Buchten und die dahinter liegenden Hänge. Und so verströmen sie einen zauberhaften Charme. Die kleineren Orte sind auch von ganz großen Hotelbauten verschont geblieben und du findest noch ursprüngliche Städtchen, durch die man gerne durch spaziert. Die gesamte Küste entlang führt der Camí de Ronda, ein traumhafter Wanderweg immer am Meer entlang.
Dabei zeigt sich die Küste von ihren unterschiedlichsten Seiten. Liebliche Buchten mit Sandstränden und tükis-blauem Wasser, Pinienbäume, Kakteen, Agaven, Rosmarin und wilder Lavendel säumen die Wege auf den südlichen Abschnitten. Auf den Felsen brüten die Möwen und das Wasser rauscht gegen die Steine. Weiter im Norden wird die Landschaft dann rauer. Am Cap de Creus gibt es kaum mehr Bäume. Die Landschaft wird wilder, aber nicht weniger beeindruckend. Du kannst an der Küste natürlich einen Badeurlaub verbringen, aber es lohnt sich sehr ein Stück an der Küste entlang zu wandern. Versteckte Buchten und manchmal noch recht einsame Plätze lassen sich so entdecken.
Der Camí de Ronda
Der Camí de Ronda ist ein Küstenweg in Katalonien, der entlang der gesamten nordkatalanischen Küste bis nach Frankreich führt und knapp 200 Kilometer lang ist. Dieser Fernwanderweg wurde von Daniel Punseti ins Leben gerufen, der dabei vorhandene Wege nutzte. Früher dienten diese Wege als Notwege für gestrandete Fischer und Schmugglerpfade, auf denen die Polizei ihre Runden drehte, daher der Name Camí de Ronda. Seit einigen Jahren steht der Weg nun Wanderern offen. Es ist möglich, den Weg entweder ganz oder teilweise in etwa drei Wochen zu gehen, was jedoch mit Kindern oft zu lang ist. Alternativ kannst du auch Etappen von einigen Tagen oder Tageswanderungen unternehmen.
Du hast die Möglichkeit, Touren zu buchen, bei denen dein Gepäck transportiert wird und auch Abholungen an bestimmten Streckenabschnitten arrangiert sind und Übernachtungen organisiert werden. Wir sind in den Orten Sant Feliu de Guíxols und in Cadaqués jeweils einen kleinen Abschnitt des Weges gewandert und waren begeistert von den traumhaften Landschaften, die uns dort begegnet sind. Beide Städte liegen herrlich an großen Buchten und haben eine wunderschöne Atmosphäre.
Sant Feliu de Guíxols
Sant Feliu de Guíxols liegt etwa 30 Kilometer westlich von Girona. Die Stadt erstreckt sich um die Bucht von Sant Feliu und bietet einen großen Sandstrand sowie eine charmante Promenade mit Restaurants und Bars. Historische Gebäude im spanischen Jugendstil, wie das Casino an der Strandpromenade und das Kloster Benedictí Sant Feliu de Guíxols, prägen das Stadtbild. Der Camí de Ronda führt durch den Ort und südlich und nördlich entlang der felsigen Küste. Märchenhafte Buchten, zerklüftete Felsen und das blau-grüne Meer sind die Kulisse auf dem Wanderweg.
Ein weiterer Höhepunkt in Sant Feliu de Guíxols war für uns der Klettersteig Via Ferrata de la Cala del Molí. Der verläuft entlang der Felsen direkt über dem Meer. Seilbrücken führen über kleine Buchten, Möwen kreischen und unter einem rauschen die Wellen an die Felsen. Eine grandiose Erfahrung! Wir hatten eine geführte Tour, was ich als Anfänger und mit Kindern auf jeden Fall empfehlen würde. Zudem ist unser Tipp frühzeitig zu starten, denn der Klettersteig ist stark frequentiert. Hier gibt es bald alle Infos über den schönen Ort, den Abschnitt am Camí de Ronda und den Klettersteig:
–> Sant Feliu de Guíxols
Cadaqués an der Küste der Costa Brava
Cadaqués ist eine weitere Perle an der Küste der Costa Brava. Der idyllische Küstenort am Cap de Creus, war viele Jahre lang der Wohnsitz des Künstlers Salvador Dalí. Daher zog es schon früh Künstler aus aller Welt hierher. Der Ort besticht durch sein malerisches Ortsbild mit weißen Häusern und blauen Fensterläden entlang einer felsigen Bucht, hinter der das karge Kap Creus liegt. Die zerklüfteten Felsen und kleinen Buchten zeigen dir seine wilde Schönheit. Eine Wanderung führte uns vom Zentrum Cadaqués zum Leuchtturm Far de Cala Nans. Der Weg geht durch entzückende Gassen und entlang der Küste, vorbei an Kiesstränden und beeindruckenden Felsen, bis zum alten Leuchtturm. Eine wahnsinnig beeindruckende Landschaft.
Zurück im Ort laden Cafés, Restaurants und kleine Geschäfte und Künstlerateliers zum Bummeln ein. Eine weitere Wanderung haben wir entlang des Camí de Ronda von Cadaqués nach Portlligat gemacht. Hier gibt es ebenfalls spektakuläre Ausblicke auf das Meer und die felsige Küste. In Portlligat kannst du dann auch das Sommerhaus von Salvador Dalí besuchen, ein einzigartiges architektonisches Kunstwerk. Cadaqués ist als Ort zwar eher abgelegen – bis zur nächsten Stadt Roses dauert die Fahrt mit dem Auto eine gute halbe Stunde – wir fanden es aber absolut zauberhaft. Zwar hat auch hier mittlerweile der Tourismus Einzug gehalten, der Ort hat es aber geschafft seinen ursprünglichen Zauber zu behalten. Mehr über den Ort und unserer Wanderungen am Camí de Ronda kannst du hier lesen:
–> Cadaqués
Costa Brava – das Hinterland
Zwischen der Küste und den Pyrenäen erstreckt sich das Hinterland der Costa Brava. So vielfältige Landschaften und Eindrücke auf relativ kleinem Raum findet man wohl selten. Da sind zum einen die größeren Städte Girona und Figueres mit ihren Kulturschätzen. Wir haben auch viele wunderschöne mittelalterliche Ortschaften besucht. Die kleinen Dörfer mit den engen, verwinkelten Gassen und dem lebhaften Treiben haben es vor allem unserem Junior angetan. Er findet es interessant um jede Ecke zu schauen und zu erkunden, was sich noch alles so verbirgt. Auf einer Apfelplantage haben wir eine Führung gemacht und gesehen, wie aus den Früchten Cider und Saft wird. Probiert haben wir natürlich auch.
Und eine beeindruckende Landschaft ist die Garrotxa. Das Gebiet rund um die Stadt Olot hat mehr als 40! Vulkane zu bieten. Die sind zwar nicht so hoch wie etwa der Ätna und es gibt auch keinen aktuell aktiven Vulkan. Aber interessant ist die Landschaft trotzdem. Wir sind in Vulkankrater spaziert, haben ein Vulkanmuseum besucht und sind als absoluten Höhepunkt mit einem Ballon über die Landschaft geschwebt. Das Hinterland der Costa Brava hat also einiges zu bieten – lass es dir nicht entgehen!
Girona – Hauptstadt der Costa Brava
Girona ist die größte Stadt der Costa Brava und hat eine lange Geschichte, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht. An einem Tag kann man Girona gut besichtigen. Durch die wechselhafte Geschichte der Stadt gibt es in Girona gleich zwei große Kirchen die das Stadtbild prägen. Oft fotografiert wird die bunte Häuserfassade am Flussufer. Sie erinnert nicht zufällig an die Flusspromenade in Florenz. Als vor einigen Jahren die Stadt in einem schlechten Zustand war, entschied der Bürgermeister etwas zu unternehmen. Eine Aufwertung der Stadt erhoffte er sich durch die Renovierung der Fassaden am Flussufer und ich würde sagen, es ist gelungen. Aber Girona hat noch mehr zu bieten.
Es gibt ein mittelalterliches jüdisches Stadtviertel mit labyrinthartigen Gassen, das sich zum Anschauen lohnt. Außerdem hat sich auch Gustave Eiffel mit einer roten Brücke verewigt. Auf der Rambla in Girona kannst du wunderbar bummeln oder aber du probierst dich durch die katalanische Küche. Girona ist bekannt für seine guten Restaurants. Wir haben in der Stadt an einer geführten Foodtour teilgenommen. Und dabei konnten wir Köstlichkeiten probieren, wie Xuixo – ein süßes Gebäck gefüllt mit katalanischer Creme, verschiedene Tapas oder echten iberischen Schinken. Schau hier weiter zum ausführlichen Bericht über Girona und die Sehenswürdigkeiten, wie wir sie erlebt haben:
–> Girona
Figueres – Stadt des Künstlers Dalí
Figueres ist die Heimatstadt des Künstlers Salvador Dalí und beherbergt eines seiner großen Museen, das Teatre-Museu Dalí. Hier kann man auf den Spuren des exzentrischen Surrealisten wandeln und seine vielfältigen Facetten entdecken. Zudem gibt es in Figueres das Geburtshaus von Dalí: die Casa Natal Salvador Dalí. Das Haus beherbergt ein super modernes Museum, wo du nicht nur seinen Kunstwerken, sondern auch seinem Leben näher kommst. Der Rundgang durch das Haus dauert etwa eineinhalb Stunden und bietet dir audiovisuelle Animationen sowie Videos, die das Leben und Schaffen des Künstlers anschaulich darstellen. Uns hat es in diesem Museum sehr gut gefallen – alleine schon die Gestaltung mit den Lichtinstallationen und den Videos ist wahnsinnig gut gemacht. Aber auch dem Menschen Dalí lernt man besser kennen.
Anschließend haben wir das Dalí Museum in einem ehemaligen Theater besucht, das von Dalí selbst gestaltet wurde. Hier werden viele seiner Werke ausgestellt, darunter auch einige seiner berühmtesten Gemälde. Beeindruckend sind besonders die Szenerien aus Cadaqués, dem Küstenort, der für Dalí eine wichtige Inspirationsquelle darstellte. Außerdem zeigen seine Werke oft ein Spiel mit dem Unterbewusstsein, Träumen und verschiedenen philosophischen Konzepten. Sicher kennst du zum Beispiel sein Gemälde mit den schmelzenden Uhren. Wir sind mit einer Führung durch das Museum gegangen. Das war für uns ideal, denn hinter den Bildern gibt es oft mehr zu entdecken als auf den ersten Blick. Selbst die Kinder fanden das Museum gut und das will ja was heißen. Mehr zur Stadt Figueres und den beiden Museen erzähle ich dir in diesem Beitrag:
–> Figueres – die Dalí Stadt
Die mittelalterlichen Dörfer der Costa Brava
Radtour durch die Dörfer der Empordà
Im Hinterland der katalanischen Küste ist es hügelig bis bergig. Die Empordà ist das fruchtbare Hügelland der Costa Brava. Hier gibt es viel Landwirtschaft und einige sehr sehenswerte, mittelalterliche Ortschaften. Wir hatten eine geführte E-Bike Tour durch einige dieser Dörfer. Dazu haben wir in der entzückenden Stadt Pals Pau getroffen unseren Tour Guide. Neben unseren Rädern haben wir auch sehr lustige Helme bekommen. Mit den E-Bikes haben wir uns von Pals aus auf den Weg gemacht. Pals selbst ist ein kleiner Ort mit mittelalterlichen Altstadtkern mit vielen kleinen Gassen und. Auffällig sind vor allem der große Turm und die Kirche.
Von Pals über Palau-sator nach Peratallada
Von hier aus ging es durch die grüne Landschaft. Hier gibt es viele gut ausgeschilderte Radwege, denen wir gefolgt sind. Unser nächster Stopp war die kleine Ortschaft Palau-sator. Dieser Ort hat eine besondere Eigenschaft. Die mittelalterlichen Gassen sind spiralförmig angelegt. Wir haben eine kleine Runde durch die Gassen gedreht, bevor es weiterging. Jetzt im Frühling und vor allem am Vormittag waren die kleinen Orte noch schön ruhig. Doch Pau hat mir erzählt, dass es am Wochenende und dann vor allem am Nachmittag und gegen Abend wirklich sehr voll wird. Kein Wunder die Ortschaften sind entzückend und daher ein beliebter Ausflugsort.
Unsere letzte Station auf unserer Radtour ist der Ort Peratallada. Er toppt die anderen Orte noch mal an malerischen Eindrücken. Wir fühlten uns an toskanische Dörfer erinnert. Hinter jeder Ecke verbergen sich kleine Läden, Cafés und Restaurants und noch weitere kleine Sträßchen. Während unserer Besichtigungen hat uns Guide Pau natürlich auch ein paar Geschichten zu den Orten erzählt und uns auf Besonderheiten hingewiesen. Bei der Rückfahrt nach Pals konnten wir auch die schneebedeckten Pyrenäen sehen, die von hier nicht weit weg sind. Landschaftlich war die Tour sehr schön: grüne Felder, Blumen am Wegrand, im Hintergrund die weiß bedeckten Gipfel und dazu die iydllischen kleinen Orte. Diese Tour hat sich wirklich gelohnt. Mit dem E-Bike sind wir schnell und ohne große Anstrengung von Ort zu Ort gekommen. So konnten wir die mittelalterlichen Dörfer in Kombination mit der Landschaft wunderbar entdecken. Wir hatten alle großen Spaß!
Übernachtungstipp:
Das Arkhé Boutique Hotel Pals ist ein außergewöhnliches Übernachtungserlebnis. In einem renovierten mittelalterlichen Haus mitten in der Altstadt von Pals wohnst du in urigen Zimmern. Zum Frühstück gibt es vegetarische und vegane Angebote, liebevoll dekoriert mit Blüten aus dem Garten. Hier kannst du runterkommen und abschalten!
Besuch einer Apfelplantage in der Empordà
Die Mooma Apfelplantage
Unweit von Pals befindet sich die Mooma Apfelplantage. Hier werden Äpfel angebaut, eigentlich ein völlig untypisches Obst für diese Gegend. Aber vor ca. 60 Jahren entschieden sich die Eigentümer von Viehwirtschaft auf Obst umzusteigen und Äpfel anzubauen. Daraus hat sich im Laufe der Jahre ein vielschichtiges Geschäft entwickelt. Die Äpfel, die nicht als erste Wahl verkauft werden können, werden hier zu Apfelsaft und Cider verarbeitet. Bei einer Hofführung mit anschließender Apfelsaft – und Ciderverkostung haben wir alles über den Anbau von Äpfeln auf der Plantage erfahren. Zuerst ging es in die Apfelplantage selbst. Wir haben erfahren welche Apfelsorten hier angepflanzt werden und wie die Arbeiten organisiert werden.
Cider- und Apfelsaftverkostung
Dann ging es weiter zur Verarbeitung in die Produktionshalle. Hier konnten wir die Apfelpresse sehen, wo die Äpfel von September bis Dezember nach der Ernte gepresst werden. Anschließend geht es für den Apfelsaft weiter. Entweder wird er als Apfelsaft abgefüllt und fertig gemacht für den Verkauf oder er kommt weiter zur Gärung in die großen Tanks. Hier speziell lassen sie den Cider nicht zu lange gären und Kohlensäure wird extra hinzugefügt. Nach all diesen Informationen ging es weiter in den gemütlichen Garten des Restaurants. Jetzt konnten wir probieren. Erst gab es verschiedene Apfelsäfte. Je nach Sorte schmecken die Säfte süßer oder etwas säuerlicher. Uns haben alle Sorten sehr gut geschmeckt. Direktsaft schmeckt einfach so viel besser als Saft aus Konzentrat.
Das Mooma Restaurant
Und dann konnten wir Erwachsenen auch noch Cider probieren. Auch hier gibt es unterschiedliche Sorten. Für uns war der Geschmack eher ungewohnt, weil wir sonst keinen Cider trinken. Die Engländer, die ebenfalls an der Führung teilgenommen hatten, waren schon eher Experten. Lecker fanden wir es aber auch! Nach der Apfel- und Cider Verkostung sind wir noch im Mooma Restaurant eingekehrt. Das Menü war wirklich riesig und sehr gut! Es gab einige außergewöhnliche Speisen mit Apfel, wie etwa den Salat mit Apfel und Ziegenkäse. Obwohl in originär in Spanien: Als Nachtisch wurde Apfelstrudel serviert. Die Vorspeisen waren zum Teilen, so wie Tapas. Und so konnten wir alle die unterschiedlichen Sachen probieren. Eine Führung über die Plantage ist empfehlenswert für alle, die mehr über Äpfel wissen wollen und sehen möchten wie Saft und Cider hergestellt werden. Und wer gute katalanische Küche probieren will, ist beim Mooma ebenfalls gut aufgehoben!
Die Garrotxa im Hinterland der Costa Brava
Die Garrotxa ist das Land der Vulkane. Rund um die Stadt Olot findest du den Naturpark Garrotxa (sprich: Garrotscha). Über 40 Vulkane gibt es in der Gegend. Im Vorbeifahren könnte man denken es sind einfach bewaldete Hügel. Bei einigen Vulkanen sieht man aber sehr gut das schwarze oder rote Vulkangestein, andere sind fast völlig zugewachsen. Wir haben zwei Tage in der Region verbracht und uns Verschiedenes angeschaut. Für einen besseren Überblick habe ich dir alle unsere Erlebnisse/Orte in La Garrotxa in die Karte eingetragen. Klicke Auf der Karte anzeigen und du bekommst die Karte größer und mit Legende angezeigt:
Besalú – Highlight im Hinterland der Costa Brava
Die Stadt mit der schönsten mittelalterlichen Brücke
Nur etwa 30 Kilometer westlich von Girona liegt die kleine, mittelalterliche Stadt Besalú. Das auffälligste an der Stadt ist sicher die mittelalterliche Brücke. Die schwingt sich in einer Bogenform über den Fluss und führt ins Stadtzentrum. Wie auch in Girona gab hier im Mittelalter eine jüdische Gemeinde. Einige Merkmale davon sind bis heute erhalten, etwa ein Mikwe Bad. Dieses Bad wurde erst in den 1960er Jahren bei Bauarbeiten entdeckt. Das rituelle Bad befindet sich unterhalb der alten Synagoge, von der heute nur noch wenige Reste erhalten sind. Zu bestimmten Zeiten kann man das Bad besichtigen. Informationen über die genauen Zeiten gibt es in der Touristeninformation bei der Brücke.
Kirchen, ein jüdisches Mikwe Bad, kleine Gassen und tolle Aussichtspunkte
Wir haben Besalú mit Ana besichtigt. Sie hat uns durch die schmalen Gassen und Straßen der Stadt geführt. Zuerst ging es natürlich über die Brücke – ein toller Fotopunkt. Auf dem Weg zur alten Synagoge hat uns Ana einiges über das jüdische Leben im Mittelalter erklärt. Das Miteinander zwischen Christen und Juden lief solange gut, bis es zu einer Krisensituation kam. Wie auch heute noch kam es dann zu Anfeindungen. Vom Platz der alten Synagoge gibt es einen schönen Blick auf die Brücke. Weiter ging es zum Hauptplatz und zum ehemaligen Kloster. Die Klosterkirche St. Pere ist heute eine normale Kirche für jedermann. Da sie allerdings einmal ausgebrannt war, ist der Innenraum sehr karg. Auch die zweite Kirche in der Stadt, St. Vicenç hat das gleiche Schicksal.
Über die alten Straßen sind wir weiter spaziert zum (fast) höchsten Punkt der Stadt. Der höchste Punkt ist ein Turm, den man schon von weitem sieht. Dieser ist allerdings in Privatbesitz. Aber unterhalb davon kann man von der Stadtmauer noch mal von oben auf die Brücke schauen und hat eine herrliche Aussicht. In Besalú findet man an jeder Straßenecke kleine Touristengeschäfte, Cafés und Restaurants. Das macht die Stadt sehr lebendig, auch wenn es natürlich oft Kitsch ist, der verkauft wird. Uns hat die Atmosphäre sehr gut gefallen. Die Brücke ist das große Highlight, aber auch sonst ist Besalú absolut einen Besuch wert.
Olot – größte Stadt in der Garrotxa
Olot ist der Hauptort der Garrotxa. Olot liegt inmitten der Vulkanlandschaft. Die umliegenden Gebirgsketten und die vulkanischen Formationen machen die Region zu einem Anziehungspunkt für Touristen. Die Stadt ist von einigen der bekanntesten Vulkane der Region umgeben, darunter der Santa Margarida und der Croscat. Daneben hat Olot auch eine reiche kulturelle Geschichte. Wir haben die historische Altstadt bei einem Stadtrundgang erkundet. Rund um die Kirche haben wir einige schmucke Gassen und feudale Hausfassaden entdeckt. Mitten in der Stadt sind auch einige gute Spielplätze für eine Pause. Danach haben wir das außergewöhnliche Museum der Stadt Olot besucht, das Vulkanmuseum.
Vulkanmuseum – Espai Cràter in Olot
Das Vulkanmuseum ist ein interaktives Museum über Vulkane, das in einem echten Vulkankrater liegt. Hier kann man alles über Vulkane erfahren. Nicht nur über die Vulkane in der Garrotxa, sondern es wird allgemein gezeigt wie Vulkane funktionieren. Denn – und das war uns auch neu – es gibt verschiedene Arten von Vulkanen. Da gibt es zum einen Vulkane wie den Ätna, die immer wieder ausbrechen. Das liegt daran, dass das Magma näher an der Erdoberfläche ist. Es nimmt immer wieder den gleichen Weg nach oben.
Bei Vulkanen, die nur einmal ausbrechen ist das anders. Das Magma kommt weiter aus dem Erdinneren. Hat es einmal einen Weg gefunden, wird der Kamin vom abkühlenden Gestein wieder verschlossen. So sucht sich die heiße Flüssigkeit einen anderen Weg nach oben, in der Nähe des letzten Vulkans. Und das ist der Grund, warum es hier in der Garrotxa so viele, eher kleine Vulkane gibt. Wir haben dazu im Vulkancenter viele anschauliche Filme und Lichtanimationen gesehen, die das Ganze deutlich machen.
Ein Teil der Ausstellung ist auch die Gesteinswand des Kraters. Außerdem gibt es Informationen zu Seismographen oder wie Wissenschaftler Vulkane erforschen. An interaktiven Tischen mit Touchscreen kann man sich alles in Ruhe anschauen. Du kannst das Vulkancenter entweder auf eigene Faust erkunden oder – etwas teurer – mit einem Guide. Der erklärt dir dann einiges noch genauer und kann natürlich auch alle Fragen beantworten. Wenn du dich nur ein wenig für Vulkane und Geologie interessierst, dann bist du hier richtig.
Naturpark La Garrotxa
Vulkane in einem Museum zu erkunden ist das eine. Was anders ist es natürlich einen Vulkan aus nächster Nähe anzuschauen. Im Naturpark La Garrotxa kannst du zu einigen Vulkanen einfach zu Fuß gehen. Eine einfache und gute Gelegenheit ist zum einen der Vulkan Montsacopa direkt hinter dem Vulkancenter. Du kannst dort ganz einfach hinauf spazieren und siehst dabei recht gut das Vulkangestein und kannst oben sogar in den Kater hineingehen. Dort wächst mittlerweile eine Wiese, aber der Kater ist wirklich sehr gut zu erkennen. Wir sind mit der Naturparkführerin Beth noch zu einem anderen Vulkan gefahren, nämlich zum Vulkan Crostat. Hier wurde bis in die 1990er Jahre Vulkangestein abgebaut. Hauptsächlich wurden die Steine für den Straßen- und Häuserbau genutzt.
Wir spazieren vom Parkplatz Volcà Santa Margarita (ein anderer Vulkan gleich nebenan) zur ehemaligen Abraumhalde. Auf einem gemütlichen Weg kommen wir schnell voran. Nach etwa 700 Metern erreichen wir ein kleines Informationszentrum. In der Hütte wird noch mal etwas zu den Vulkanen erklärt. Beth erzählt uns hier etwas über die Landschaft. In den Tälern zwischen den Vulkanen wird Landwirtschaft betrieben, während oben an den Vulkanen der Wald wächst. So gibt es hier ganz unterschiedliche Naturräume.
Nach ein paar Minuten hatten wir dann die ehemalige Abraumhalde erreicht. Da haben wir perfekt das Vulkangestein gesehen. Denn die Bergbaufirma hat einen ganzen Teil vom Berg abgetragen. Unten ist ein großer Platz entstanden, von wo man hervorragend alles sehen kann. Wir erfahren warum es schwarze und rote Vulkansteine gibt (die roten sind oxidiert) und erfahren noch mal, wie genau dieser Vulkan entstanden ist. Anschließend ging es über einen Rundweg zurück. Der Anblick des aufgebaggerten Vulkans hat uns schon ziemlich beeindruckt.
Ballonfahren mit Kindern an der Costa Brava
Ballonfahrt über die La Garrotxa
Einer unserer Höhepunkte des Roadtrips an der Costa Brava war sicherlich die Ballonfahrt über die Vulkanlandschaft von La Garrotxa. Die Ballonfahrten werden jedes Wochenende – das ganze Jahr über – bei schönem Wetter angeboten (natürlich muss man vorher buchen). Früh am Morgen um 7 Uhr ging es los. Bei einem Croissant und einem Kaffee konnten wir zuschauen, wie die Ballons aufgebaut wurden. Ventilatoren haben Luft in die Ballone geblasen, bevor sie mit heißer Luft schließlich aufgestellt wurden. Und dann ging es richtig los für uns. Unser Ballon war der Letzte von 6 Ballons, die an diesem sonnigen Tag gestartet sind. So konnten wir das Spektakel des Starts ausgiebig beobachten und die anderen Leute davonschweben sehen.
Dann hieß es einsteigen und nach wenigen Minuten waren wir schon hoch in der Luft. Ich habe ja ein kleines bisschen Höhenangst, aber hier war es kein Problem. Nur als wir etwa 900 Meter hoch in der Luft waren, habe ich nicht direkt nach unten geschaut, sondern lieber etwas in die Ferne. Und der Blick war wunderbar. Unter uns haben sich die vielen Vulkanhügel der Garrotxa erstreckt. Von oben hat man auch gut die runden oder hufeisenförmigen Krater erkennen können. Am Horizont waren die schneebedeckten Pyrenäen zu sehen und in der anderen Richtung das Meer.
Über dem Himmel schweben und genießen
Die Ballonfahrt selbst war sehr ruhig. Der Ballonführer hat uns erklärt, dass man die Geschwindigkeit nicht spürt, egal wie schnell man ist und auch keinen Wind. Nur wenn man zwischen zwei Luftströmungen wechselt, spürt man ein leichtes Schaukeln. Und so haben wir fast eineinhalb Stunden die wirklich fantastische Himmelfahrt genossen. Etwa auf der Mitte unserer Reise gab es dann sogar noch Cava zum Anstoßen und ein süßes Gebäck aus der Gegend. Exklusiver geht es ja kaum. „Das macht man ja schließlich nicht alle Tage“, war der Kommentar von unserem Junior. Und da hat er Recht!
Die Landung hat unser Ballonführer ganz sanft hinbekommen und wir sind knapp neben einem Feldweg gelandet. Anschließend haben wir noch geholfen den Ballon wieder zu verpacken. Dann ging es mit dem Auto zurück zum Ausgangspunkt. Dort wartete dann noch ein katalanischer Brunch auf uns, mit verschiedenen Wurstsorten aus der Region, Brot mit Tomaten oben drauf (das gibt es bei den Katalanen morgens, mittags und abends 🙂 ), gebratenen Würsten mit Bohnen und einem kleinen Nachtisch. Den typischen Likör der Gegend haben wir nicht ganz getrunken, der Geschmack war uns doch zu kräuterlastig. Beim Essen konnten wir uns auch noch sehr nett mit unseren Ballonmitfahrern unterhalten. Insgesamt ein absolut tolles Erlebnis!
Radtour durch das Vall d’en Bas
Eine weitere schöne Möglichkeit die Garrotxa zu erkunden, ist eine Radtour. Räder kannst du dir in Olot ausleihen, hier gibt es einen großen Radverleih: das Logistik Bike Center. Direkt hinter dem Radverleih haben wir unsere Radtour gestartet. Zwischen Olot und Girona gab es bis vor ca. 50 Jahren noch eine Bahnlinie. Die alte Trasse ist heute ein etwa 60 Kilometer langer Radweg. Da der Weg auf der alten Trasse verläuft, ist er recht gradlinig und ohne allzu große Höhenunterschiede. Und er führt immer getrennt von der Straße. Perfekt also für einen Radausflug als Familie.
Wir fahren mit unserem Guide nur einen kleinen Teil der Strecke bis Sant Esteve d’en Bas. Das ist der Hauptort des Vall d’en Bas, einem der Täler in der Garrotxa. Das sind einfach gut 8 Kilometer. Hin und zurück also ideal mit Kindern. Auf dem Weg sind die von Wäldern bewachsenen Vulkane und die dahinter liegenden Berge immer schön zu sehen. Bei uns im Frühling war alles herrlich grün. Bei unserer Tour sind wir auch an mehreren schönen großen Spielplätzen vorbei gekommen. Auch der „Parc de Pedra Tosca“ lag auf unsere Strecke. Der Park ist ein labyrinthartiges Konstrukt aus kleinen Parzellen, die alle unterschiedlich, wie kleine Gärten gestaltet sind. Der Eingang liegt an der Radstrecke und wurde von einem Architekten mit Eisenplatten gestaltet.
Sehr gut gefallen hat uns dann der Abstecher in den Ort Sant Esteve d’en Bas. Oben auf einem Hügel gelegen, steht im Mittelpunkt die römische Kirche. Die Straßen rund um den Hügel sind spiralförmig angelegt und mit den Rädern konnten wir gut durch die engen Gassen fahren. Der Ort ist leider nicht mehr so stark bewohnt. Wie in viele Ortschaften in Nordkatalonien zieht die junge Bevölkerung nach Barcelona. Rund um Olot findest du viele verschiedene Radrouten. Einen Flyer dazu bekommst du beim Radverleih. Unsere Route zeige ich dir hier auf der Karte:
Schlafen und lecker Essen in Garrotxa an der Costa Brava
Unsere Tipps:
Hotel Cal Sastre in Santa Pau: Santa Pau ist ein winziger mittelalterlicher Ort mitten im Naturpark La Garrotxa. Das Hotel liegt direkt neben dem alten Kastell in der kleinen Altstadt und das alte Haus hat eine lange Geschichte. Die Zimmer sind mit individuellen Charme eingerichtet, alte Holzbalken an den Decken, verschnörkelte Eisenbettgestelle…. Entzückend!
Restaurant Cal Sastre: Das Essen nebenan im urigen Restaurant Cal Sastre ist ein Erlebnis, alleine schon wegen den netten Wirtsleuten und dem urigen Charme. Leckeres katalanisches Menü.
Hotel Vall de Bas: Etwas südlich von Olot liegt das 4 Sterne Landhotel in einer landschaftlich schönen Gegend am Eingang des Vall d’en Bas. Das ist eines der Seitentäler in der Garrotxa mit kleinen Dörfern. Hier gibt es große Familienzimmer und einen Garten mit Pool. Im hoteleigenen Restaurant kannst du abends katalanisches Menü essen.
Restaurant La Quinta Justa: Mitten in Olot findest du dieses angenehme Restaurant. Es ist eines der Restaurants der Region, die sich der regionalen Küche verschrieben haben. Gekocht wird also mit Zutaten aus der Vulkanregion. Auf der Terrasse hatten wir eine wunderbar entspannte Mittagszeit mit einem perfekten Menü.
Bewertung Costa Brava mit Kindern
Wir haben die Tage in der Costa Brava sehr genossen. Wir hatten so viele tolle Erlebnisse hier und können gar nicht sagen, was uns am besten gefallen hat. Für uns alle beeindruckend war die Ballonfahrt über die Garrotxa. Die ruhige Himmelsfahrt mit der traumhaften Aussicht erlebt man so nicht alle Tage. Wunderschön sind aber auch die mittelalterlichen Dörfer wie Santa Pau, Pals oder Besalú. Und an der Küste hat es uns ebenfalls super gefallen. Die Wanderwege am Meer mit den Klippen, den Buchten und kleinen Stränden sind traumhaft. Aber auch die Dalí Museen mit den Bildern und Werken des genial-verrückten Künstlers waren sehr interessant. Und in Girona hätten wir gerne noch mehr Zeit gehabt die charmante Stadt besser kennenzulernen. Aber so geht es uns oft, immer würden wir gerne noch mehr sehen und entdecken. Und so kommen wir gerne mal wieder an die Costa Brava!
Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Katalonien Tourismus und der Tourismusdestination Costa Brava entstanden. Ohne diese Unterstützung könnten wir diesen Beitrag so nicht machen. Dankeschön! Für diese schöne Region machen wir dann auch gerne Werbung – mit den Eindrücken, die wir selbst gewonnen haben.
MEHR ERFAHREN
Willst du deinen nächsten Urlaub in Katalonien verbringen? Hier auf der Webseite des Tourismusverbands Katalonien kannst du mehr gute Ideen und Tipps finden. Klick hier: Offizielle Webseite. Und wenn du mehr tolle Orte an der Costa Brava finden möchtest, ist das die offizielle Website.
Weiterführende Links
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