Volterra
Darum geht es auf dieser Seite:
Volterra mit Kindern
Volterra, die Stadt der Künstler, des Alabasters, der Etrusker und der Türme. Die historische Altstadt liegt hoch oben auf einem Hügel. Das alles macht diese Stadt zu einem besonderen Erlebnis. Wir haben die Stadt bei einem Rundgang mit Touristenführerin Carlotta erkundet. Die Piazza dei Priori ist der Hauptplatz von Volterra. Der Platz mit den großen Häusern ist schon für sich sehr beeindruckend. Aber du solltest nicht nur nach oben schauen. Unter deinen Füßen befindet sich ein ehemaliges Weltmeer. Und das kannst du auch sehen. Carlotta macht uns auf die vielen Muscheln und Einschlüsse aufmerksam, die in den Pflastersteinen zu finden sind. Der Palazzo dei Priori ist das heutige Rathaus. Dort kann man auf den Turm steigen und den beeindruckenden Rathaussaal besichtigen. Es gibt aber noch mehr tolle Türme in Volterra, die wir uns angeschaut haben. Außerdem haben wir einen Alabaster-Steinmetz besucht, das Römische Theater von oben betrachtet und die beeindruckende Kathedrale angeschaut. Außerdem gibt es in Volterra einige wunderschöne Aussichtsplätze. Und vor den Toren der Stadt liegen unterirdische Etruskische Gräber. Die konnten wir auf eigene Faust besichtigen. Ganz zufällig haben wir auch noch eines der traditionellen Feste von Volterra angesschaut: die Fahnenwerfer von Volterra. Das hat uns ziemlich gut gefallen! Die Stadt gehört bei einem Urlaub in der Toskana unbedingt dazu. Vielleicht verliebst du dich in die Stadt genauso wie wir!
WISSENSWERT
Volterra ist eine charmante italienische Stadt, gelegen in der Toskana. Sie gehört zur Provinz Pisa. Mit einer Einwohnerzahl von knapp 10000 ist sie bekannt für ihre malerische Lage etwa 50 Kilometer südlich von Pisa und 30 Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Das spektakuläre landschaftliche Umfeld umgibt die Stadt, die als eine der schönsten in der Toskana gilt. Das historische Zentrum von Volterra thront auf einem 550 Meter hohen Bergrücken über dem Tal der Cecina (Val di Cecina), umgeben von einer eindrucksvollen, zerfurchten Hügellandschaft. Die markanten Felsabbrüche und Geröllhalden zeugen von jahrhundertelanger Erosion. Das Gebiet Le Balze im Nordwesten der Stadt (toller Aussichtspunkt!) gibt einen beispielhaften Einblick in dieses Phänomen. Ein imposantes Wahrzeichen ist die Fortezza Medicea, eine ehemalige Festung der Medici, die heute als Staatsgefängnis genutzt wird. Volterra ist außerdem ein bedeutendes Zentrum für die Verarbeitung von Alabaster, einer speziellen Art von Gips, der in der Region abgebaut wird.
Das Rathaus mit dem Aussichtsturm
Eines der ersten Ziele in Volterra ist die Piazza dei Priori. Und der Palazzo ist das heutige Rathaus. Das haben wir uns angeschaut und es lohnt sich auf jeden Fall. Stockwerk für Stockwerk steigst du erstmal im Rathaus selbst hinauf, bevor es in den Turm geht. Der Turm des Rathauses ist der höchste der Stadt und somit hast du von dort auch den schönsten Blick von oben auf Volterra und die umliegende Landschaft. Doch vorher geht es erstmal in den Rathaussaal. Uns kam dieser prächtige Saal fast königlich vor. Die Wände und die Decke sind wirklich wunderschön bemalt und der ganze Saal strahlt eine herrschaftliche Atmosphäre aus.
Im nächsten Stockwerk war bei unserem Besuch eine Kunstausstellung zu sehen, bevor es im dritten Stock schließlich zur schmalen Wendeltreppe auf den Turm ging. Hier haben wir den Hinweis erhalten uns nicht zur vollen oder halben Stunde direkt auf der kleinen Aussichtsplattform auf dem Turm aufzuhalten. Denn dort oben befindet sich die Glocke, die dann schlägt. Oben angekommen, sind wir dann auch direkt unter der Glocke gestanden. Die Aussicht ist wirklich toll, die Plattform allerdings sehr klein. Bei uns an einem Sonntagnachmittag, war der Andrang nicht so groß. Aber so zwischen 10:30 h- und 14:00 h ist es hier wahrscheinlich manchmal sehr eng.
Rundgang durch die Altstadt von Volterra
Wir sind bei unserem Rundgang durch die Stadt an prächtigen Renaissance Bauten vorbei gekommen. Schau genau hin und du entdeckst vielleicht die eine oder andere Weinnische. Das sind kleine, bogenförmige Einbuchtungen in den Wänden, die heute leider zugemauert sind. Früher wurde dort Wein nach draußen gereicht. Als nächstes haben wir einen Alabasterkünstler in seiner Werkstatt besucht. Davon gibt es in Volterra einige. Du kannst einfach in die Werkstätten hineingehen und ihnen bei der kunstvollen Arbeit zuschauen. In wenigen Minuten hatte Roberto aus einem Alabasterblock eine kleine Vase gedrechselt. Alabaster ist ein sehr weicher Stein und leicht zu bearbeiten. Das hatten auch schon die Etrusker erkannt. Im Etruskischen Museum (in der Volterra Card mit dabei) siehst du zum Beispiel kunstvolle Urnen aus diesem Material.
Das römische Theater in Volterra
Ziemlich beeindruckend ist der Blick auf das Römische Theater. Von oben hat man einen wirklich guten Blick auf die gut erhaltene Ausgrabungsstätte. Mit der Volterra Card kannst du dort auch hinein gehen. Man sieht die gut erhaltenen Stufen des Theaters und dahinter die Thermenbäder. Das Gelände wurde erst in den 1950er Jahren freigelegt, davor war hier ein Fußballplatz. Unser nächster Halt war der Parco Archeologico „Enrico Fiumi“. Hier ist ein großer, grüner Park mitten in der Stadt. Für Kinder gibt es auch einen netten Spielplatz – perfekt für eine Pause vom Stadtrundgang. Außerdem gibt es Überreste eine Etruskischen Tempelanlage. In die alte Zisterne gelangt man über eine steile Wendeltreppe, die in die Tiefe führt (auch mit der Volterra Card). Das haben wir leider nicht mehr geschafft, ich stell es mir aber spannend vor. Die Bilder, die ich gesehen habe schauen auf jeden Fall beeindruckend aus.
Kathedrale und Baptisterium
Ein paar Stufen hinunter und ein paar Gassen weiter waren wir dann auch schon an der Kathedrale angelangt. Die Kathedrale Santa Maria Assunta ist sehr schön und beeindruckend. Nicht ganz so hoch und groß, wie in Pisa. Aber der Innenraum ist genauso prächtig. Schwarz-weiß gestreifter Marmor über den Säulen, eine kunstvolle Kassettendecke und kleine Alabasterfenster sind die auffallendsten Elemente. In den Nischen hängen Bilder aus verschiedenen Epochen und mit unterschiedlichen Kunststilen.
Gegenüber von der Kathedrale steht das Baptisterium, die Taufkapelle. Auch die ist eine Nummer kleiner, als zum Beispiel in Pisa, aber ich fand sie trotzdem sehr schön. Beides (Kathedrale und Baptisterium) kostet Eintritt. Das Ticket gibt es gegenüber im alten Hospital. Das Hospital kannst du dann mit dem Ticket ebenfalls anschauen. Hier gibt es die Öffnungszeiten und du kannst auch ein online Ticket kaufen: –> Kathedrale Santa Maria Assunta.
Torre Toscano
Mit Kindern finden wir es immer spannend auf oder in Türme zu gehen. Man kann die Stufen zählen, es gibt tolle Aussichten und es ist einfach was geboten. Einer der Türme von Volterra ist der Torre Toscano, Piazzetta S. Michele, 2, Volterra. Der Eintritt ist sehr günstig, da der Turm von Freiwilligen betrieben wird. Kinder kommen gratis hinauf. 87 Stufen hat unser Junior gezählt. Von oben sieht man über die Dächer der Altstadt und hinüber zum Rathausturm. Wir haben sogar eine Katze entdecke, die auf den Dächern herum spaziert ist. Natürlich sieht man auch in die weite der toskanischen Landschaft. Da Volterra so hoch oben liegt, ist die Fernsicht recht weit. Hügel über Hügel in alle Himmelsrichtungen.
Torre del Maschio im Fortezza Medicea
Über der Stadt – als höchster Punkt – liegt die Fortezza Medicea (Festung Medici). Heute ist die Festung eines der innovativsten Gefängnisse von Italien. Verbrecher aller Art sitzen hier ein. Doch sie können eine Ausbildung machen, studieren oder auch tagsüber in Volterra arbeiten gehen. Das ist für Italien sehr ungewöhnlich. Nicht mehr in Benutzung ist der alte Gefängnisturm, Torre del Maschio. Er ist eine interessante Sehenswürdigkeit. Allerdings ist er nicht immer offen. In den Sommermonaten von Mai bis Oktober ist er normalerweise mindestens am Samstag und Sonntag von 12:00h-18:00h geöffnet. Manchmal auch Freitag und Montag dazu. Aktuelle Öffnungszeiten findet du hier: –> Torre del Maschio
Der alte Gefängnisturm hat extrem dicke Mauern und ist mehrere Stockwerke hoch. Im Inneren des runden Turms befinden große, runde Räume, die als Zellen genutzt wurden. Wir haben noch die alten, dicken Holztüren gesehen und die alten Feuerstellen. Doch nicht in allen Räumen gab es Toiletten. Wie Tiere seien die Menschen hier eingesperrt gewesen berichtet unser Guide. Vom obersten Stockwerk hat man eine schöne Aussicht auf Volterra und die Landschaft und auch in den Gefängnishof. Wieder unten angekommen, kannst du dich noch im Gefängnisgarten umschauen. Der ist schön angelegt mit Hochbeeten und kleinen Wegen dazwischen. Den Turm betreuen Freiwillige. Sie haben auch eine Ausstellung im Diözanmuseum für Sakrale Kunst, Piazza XX. Septembre, Volterra. Dort gibt es für Kinder eigene Erlebnisstationen. Das Ticket gilt für beide Sehenswürdigkeiten.
Die schönsten Aussichtspunkte in Volterra
Nur wenige Meter hinter dem Baptisterium liegt die große Panoramaterrasse von Volterra. Der Blick in die Landschaft ist wirklich fantastisch. Am Schönsten ist es bei Sonnenuntergang. Den besten Blick AUF Volterra hast du unserer Meinung nach vom der Piazza Martiri della Libera (hier auf der Google Karte). Du siehst den Rathausturm, den Dom, das Baptisterium von der Seite, dazu noch die Landschaft vor der Stadt. Einen weiteren tollen Aussichtspunkt gibt es außerhalb des Zentrums von Volterra. Der Aussichtspunkt Le Balze (hier auf der Goggle Karte) liegt nördlich der Altstadt und direkt über den abfallenden Felsen. Der Blick ist ähnlich, wie vom Panorama Aussichtspunkt in Volterra selbst. Gehst du allerdings noch ein Stück weiter kommst du am Ende des Weges zu einem Panoramapunkt, wo du die Altstadt im Blick hast.
Etruskische Gräber
Spannend fanden wir noch etwas ganz anderes außerhalb der Stadtmauern von Volterra. Wenn du mit dem Auto durch die Porta Diana fährst (Achtung schmale Durchfahrt bis max. 2,5 Meter Fahrzeugbreite!) und noch ein Stück weiter die Straße entlang, kommst du zu unterirdischen Etruskischen Gräbern (hier auf der Google Karte). Parken musst du direkt am Straßenrand, es gibt ein paar kleine Ausbuchtungen. Von dort sind es nur ein paar Meter zu den unterirdischen Höhlen. Es gibt zwei Grabstellen. Der Weg teilt sich und ein Grab liegt links, das andere rechts, jeweils nur wenige Minuten entfernt. Es öffnet sich plötzlich eine Treppe in Boden. Mit einem Bewegungsmelder geht dann das Licht an und wenn man die paar Stufen hinabgestiegen ist, befindet man sich in den Grabkammern. Die Gräber sind frei zugänglich und ich finde es spannend, dass sie nach über 2000 Jahren noch so gut erhalten sind. Urnen oder ähnliches sind natürlich nicht mehr hier, die kannst du dir im Etruskischen Museum der Stadt anschauen.
Fahnenfest in Volterra
Immer am ersten Sonntag im September findet das Fahnenfest (Astiludio) in Volterra statt. Das Fahnenfest ist ein historisches Fest aus dem 15. Jahrhundert, als Florenz über Pisa siegte. Fahnenträger haben schon damals ihre Künste zum freudigen Anlass geschwungen. Heutzutage treten verschiedene Fahnengruppen gegeneinander an. Wer zum Schluss die beste Bewertung erhält, bekommt einen Preis. Wir waren pünktlich am Nachmittag gegen halb vier an der Piazza dei Priori. Dieses Jahr war eine Fahnengruppe aus Narni/Süditalien zu Gast. Wir haben uns einen Teil des mittelalterlichen Spektakels angeschaut. Trommler und Bläser der beiden Gruppen sind mit ihren Fahnenträgern auf den Platz marschiert. Der Hofstaat hat auf der Tribüne Platz genommen und dann ging es los. Jede Gruppe zeigte ihr Können. Die Fahnen wurden geschwungen, sich gegenseitig zugeworfen und kunstvoll wird mit den großen Fahnen jongliert. Einige der Fahnenträger sind wahre Meister darin und hatten sich den Applaus wirklich verdient. Wenn du zufällig zu dieser Zeit hier bist, lass dir das Fest nicht entgehen. Das Fest ist frei zugänglich und gerade mit Kindern ein tolles Spektakel.
Pizzeria Vecchia Maniera
Zum Abschluss unseres Tages in Volterra sind wir noch Pizza essen gegangen. In Volterra gibt es unzählige Möglichkeiten Essen zu gehen. Etwas abseits der ganz großen Massen liegt die Pizzeria Vecchia Maniera in der Via Riccaiarelli 38, Volterra. Hier kannst du draußen oder drinnen sitzen, an kleinen, gemütlichen Tischen. Die Pizza wird hier in einen Holzofen gemacht und hat uns wirklich gut geschmeckt. Als Überraschung gab es für uns zusätzlich eine Pizza Nera. Die Pizza Nera ist schwarz! Beziehungsweise der Boden der Pizza ist schwarz. Doch das bedeutet nicht, dass der Pizzaboden verbrannt ist. Nein, der Boden ist mit Aktivkohle eingefärbt. Das bringt nicht nur eine spektakuläre Farbe, sondern soll auch noch gesundheitliche Vorteile für die Verdauung bringen. Uns hat die Pizza auf jeden Fall geschmeckt und war auch etwas Besonderes. Preislich liegt die Pizzeria unter dem, was wir aus Deutschland und Österreich gewohnt sind. Für uns war es ein gelungener Abschluss eines erlebnisreichen Tages!
Die Volterra Card für Familien
Unser Tipp: Es gibt eine Volterra Card (auch als Familienticket) mit der du unter anderen ins Rathaus und auf den Turm steigen kannst. Dazu kannst du zusätzlich die Pinakothek anschauen, das Alabastermuseum, das Römische Theater, das Museum Guarnacci mit vielen alten etruskischen Ausstellungsstücken und die Etruskische Akropolis mit der unterirdischen Zisterne. Auch wenn du mit der Familie nur zwei der Sehenswürdigkeiten besuchst, lohnt sich die Volterra Card schon. Wir haben leider nicht alles geschafft. Die Karte ist aber 72 Stunden gültig und du kannst dir Volterra gemütlich an mehreren Tagen anschauen. Die Volterra Card bekommst du in der Touristeninformation an der Piazza dei Priori.
Wir haben bei unserem Tag in Volterra längst nicht alle Sehenswürdgkeiten anschauen können. Nimm du dir auf jeden fall genug zeit mit für diese wunderschöne Stadt. Mehr Informationen zu Volterra und seinen Sehenswürdigkeiten findest du hier:
—> Webseite der Stadt
Übernachtungstipp Volterra
Der Agriturismo La Mandriola ist eine ideale Unterkunft für einen Besuch in Volterra und für weitere Ausflüge in die Toskana. Das Anwesen bietet eine malerische Kulisse mit hügeliger Landschaft, Zypressenalleen und charmanten, im typisch toskanischen Stil erbauten Gebäuden. Die Ferienwohnungen sind gemütlich eingerichtet und verfügen über Annehmlichkeiten wie eine gut ausgestattete Küche mit Induktionsherd, Ofen, Geschirrspüler und großem Kühlschrank. Besonders hervorzuheben sind die private Terrasse und die atemberaubenden Sonnenuntergänge, die die umliegenden Hügel in ein zauberhaftes Farbspektrum tauchen.
Der Poolbereich bietet Gelegenheit zum Entspannen und Abkühlen. Die Gastfamilie um Giancarlo Barbafieri ist äußerst freundlich und um das Wohl der Gäste bemüht. Das Frühstück wird reichlich serviert und beinhaltet lokale Köstlichkeiten sowie frisches Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder der Nachbarschaft.
Die Lage des Agriturismo La Mandriola ermöglicht einen schnellen Zugang zu Volterra sowie zu den umliegenden Dörfern Chianni, Peccioli, Lari und Lajatico, wo sich auch das Theater der Stille befindet. Mit dem Fahrrad erreicht man das Theater der Stille in nur wenigen Minuten. Der Aufenthalt in La Mandriola verspricht eine unvergessliche Erfahrung inmitten der bezaubernden toskanischen Landschaft.
–> Agriturismo La Mandriola
Weiterführende Links
- unsere besten Erlebnisse in der Toskana mit Kindern
- gute Ideen für deinen Familienurlaub
- die schönsten Ziele für den Sommerurlaub mit Kindern
Familienurlaub Toskana mit Kindern Tipps merken
Mit einem Pin auf Pinterest kannst du dir diese Tipps merken und findest das alles bei der nächsten Urlaubsplanung wieder – du kannst auch über Facebook den Link mit deinen Freunden teilen, die das auch interessieren könnte. Oder willst du ihnen den Tipp gleich als Email oder WhatsApp schicken? Das geht auch, klick einfach auf das entsprechende Symbol unter den Bildern: