Erzgebirge mit Kindern
Darum geht es auf dieser Seite:
Familienurlaub Erzgebirge
Das Erzgebirge mit Kindern ist wirklich vielfältig: Einfach nur die Familienzeit genießen, coole Action erleben, Bergbau hautnah erfahren, Weihnachtstraditionen das ganze Jahr über spüren oder spannende Orte entdecken. Das alles kannst du im Erzgebirge mit Kindern erleben. Wir waren ein paar Tage im Erzgebirge unterwegs und haben uns die Region angeschaut. Um das ganze Erzgebirge kennenzulernen bräuchte man richtig viel Zeit. Denn das Erzgebigre ist ziemlich groß. Uns war vorher nicht bewußt, wie groß das Erzebirge ist. Klar, man kennt die großen bekannten Orte, aber rundherum gehört ganz viel Landschaft dazu. Die bekanntesten Orte sind wohl Annaberg-Buchholz, Seiffen, Oberwiesental und Altenberg.
Im Erzgebirge hat der Bergbau eine lange Tradition und spielt auch heute noch eine große Rolle im Alltag der Menschen, obwohl es seit 1991 keinen aktiven Bergbau mehr gibt. Statt einem „Guten Tag“ gibt es daher sehr oft noch ein „Glück auf“ als Gruß – den Gruß der Bergmänner. Man sieht oft Hammer und Schlägel als Zeichen des Bergbaus und du kannst einige Bergwerke in der Region besichtigen. Neben dem Bergbau gilt das Erzgebirge als Wiege der Weihnachtskunst und ist berühmt für seine Weihnachtsmärkte und Weihnachtstraditionen.
Daneben kann man im Erzgebirge aber auch schön Wandern oder Radfahren und es gibt einige Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele für Familien. Wir sind unter anderem mit der Weißeritztalbahn gefahren, einer Schmalspurbahn die mitten durch das Erzgebirge fährt. Sie hat uns nach Dippoldiswalde gebracht, wo wir im Museum MibERZ dem mittelalterlichen Bergbau auf der Spur waren. Außerdem hatten wir actionreiche Stunden am Erlebnisberg Altenberg mit Mountaincarts, einer Sommerrodelbahn und vielem mehr. Sehr gut hat uns die Stadt Freiberg gefallen. Die Altstadt steht unter Denkmalschutz und hält für Familien einige Sehenswürdigkeiten bereit, wie die terra mineralia oder den neuen Silberweg – einen Erlebnisweg für Familien. Und dann haben wir uns in Seiffen noch vom Holzspielzeug- und Weihnachtsfieber infizieren lassen und das mitten im Sommer.
So hatten wir einige sehr erlebnisreiche und interessante Tage als Familie im Erzgebirge. Übernachtet haben wir in Altenberg im großen Ahorn Waldhotel Altenberg. Hier schlägt das Kinderherz höher. Denn im Hotel warten sehr viele Angebote auf Kinder und Familien. Was wir alles genau erlebt haben, welche interessanten Gestalten wir im Erzgebirge getroffen haben und wie unser Hotel war, das verrate ich dir in diesem Beitrag. Viel Spaß beim Lesen!
Hier vorab der Link zur offiziellen Webseite des Tourismusverbands.
Altenberg im Erzgebirge mit Kindern
Altenberg liegt mitten im Osterzgebirge und ist ein staatlich anerkannter Kurort und historisch bedeutend für den Zinnerzbergbau. Heute kannst du die Geschichte des Bergbaus hautnah erleben entweder im Bergbaumuseum Altenberg oder im Besucherbergwerk Zinnwald. Das Bergbaumuseum Altenberg zeigt die Geschichte des Zinnabbaus anhand der Zinnpochwäsche und dem 180 m langen Neubeschert-Glück-Stollen. Das Besucherbergwerk Zinnwald führt Besucher etwa 3 Kilometer lang durch den Tiefe-Bünau-Stollen bis an die deutsch-tschechische Grenze. Neben dem Bergbau gibt es in und um Altenberg aber noch mehr interessante Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele.
Tiefenbach Wasserfall
Kurz aber ziemlich cool – so könnte man die Mini-Wanderung zum Tiefenbach Wasserfall beschreiben. Der Tiefenbach Wasserfall ist ein 1954 angelegter, künstlicher Wasserfall, der sich zwischen Geising und Altenberg befindet. Er hat eine Gesamtfallhöhe von etwa 40 Metern und zählt damit zu den höchsten Wasserfällen in Sachsen. Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen: Der obere Fall ist 15 bis 20 Meter hoch und von einer Aussichtsplattform aus sichtbar, der untere Fall ist ebenfalls 15 bis 20 Meter hoch, stürzt in eine Röhre unter der Plattform und ist nur im obersten Bereich einsehbar. Der Besuch des Tiefenbach Wasserfalls ist kostenlos.
Startpunkt der kleinen Wanderung ist der Parkplatz an der Straße zwischen Altenberg und Geising, hier auf der Google Karte. Von dem kleinen Parkplatz geht es in wenigen Minuten zum Wasserfall. Du kommst im Wald erst an einem Picknickplatz vorbei und dann geht es über Stufen und den Wanderweg ansteigend nach oben. Es gibt zwei Aussichtspunkte, wobei der untere Aussichtspunkt der bessere ist, weil man hier den Wasserfall von unten sieht – in seiner ganzen Länge.
Vom oberen Aussichtspunkt siehst du nur den Wasserfallanfang. Am oberen Aussichtspunkt kannst du wieder umdrehen. Der Wanderweg führt zwar weiter, geht dann aber zur Straße und dort würdest du zum Bergbaumuseum Altenberg kommen. Wir fanden diese kleine Wanderung sehr schön, auch wenn sie kurz war. Aber der Wasserfall ist toll zum Anschauen und unten am Bach kann man noch wunderbar ein paar Stöcke schwimmen lassen. Hier habe ich dir den Weg in die Karte eingezeichnet:
Erlebnisberg Altenberg – Mountaincarts, Sommerrodelbahn und jede Menge Action
Mitten im Ort Altenberg gibt es den Erlebnisberg Altenberg. Wo im Winter Skigefahren wird, gibt es in den Sommermonaten jede Menge coole Freizeiterlebnisse für Familien. Du findest hier Attraktionen sowohl für jüngere Kinder als auch für größere Kinder und Teenager. Für jüngere Kinder sicher ziemlich lustig ist das Kletterlabyrinth. Zwischen den Netzen kann man verschiedene Hindernisse überwinden und ist dabei bestens abgesichert. Einmal drin, kann man solange klettern wie man will. Für Kinder ab 3 Jahren mit Begleitung, ab 5 Jahren alleine.
Und dann gibt es noch verschiedene Mini-Fahrgeschäfte, wie einen Bergbauhunt, einen Nautic-Jet, kleine Boote und Mini-Karts. Außerdem gibt es noch schöne Holzkugelbahnen. Das mag unser Junior sehr. Wir haben ja schon einige besondere Kugelbahnen für Kinder vorgestellt. Das Prinzip ist einfach und gleichzeitig immer wieder toll: Eine Holzkugel aus dem Automaten ziehen und die Kugeln rollen lassen. Kommen die Kugeln durch alle Hindernisse? Oder fliegen sie aus den Kurven? Auf jeden Fall ein schöner Spaß! Anschließend gab es dann für uns viel Action bei der Sommerrodelbahn und den Mountaincarts.
Fahrt mit den coolen Mountaincarts
Die Mountaincarts starten ganz unten am Fuß des Berges – am großen Parkplatz. Mit ihnen kann man voller Action den Berg hinunter sausen. Doch erst mal heißt es bergauf fahren. Nein, du musst nicht bergauf treten, sondern wirst bequem mit dem Schlepplift nach oben gezogen. Knapp 500 Meter lang ist dann die Strecke über mehrere Kurven nach unten. Die Geschwindigkeit bestimmst du natürlich selbst. Ab einer Größe von 1,05 Meter können Kinder als Mitfahrer unterwegs sein und ab 1,35 Meter dürfen sie auch alleine fahren. Unsere Buben fanden es ziemlich lässig mit den geländegängigen Gefährten den Berg hinunter zu rauschen.
Mit der Sommerrodelbahn den Berg hinunter sausen
Als zweite große Attraktion haben wir die Sommerrodelbahn getestet. Die Bahn hier ist ein Wiesenflitzer – in unserem persönlichen Sprachgebrauch. Im Gegensatz zu den Sommerrodelbahn-Coastern, wo man auf Schienen fährst, bist du hier in einem Bob in einer halboffenen Röhre unterwegs. Wie mögen diese Art von Sommerrodelbahnen fast lieber, weil man in die Kurven richtig reinfliegen kann. Und so ist unser Junior hier auch gleich dreimal gefahren. Erst wirst du ebenfalls den Berg nach oben gezogen, dann heißt es den Geschwindigkeitshebel nach vorne drücken und so bestimmst du auch, wie schnell du wirst. Über ziemlich viele Kurven geht es dann in rasanter Fahrt nach unten. Kinder ab 3 Jahren können als Mitfahrer dabei sein, ab 8 Jahren dürfen sie alleine fahren.
Rad- und Mountainbiketouren im Erzgebirge
BLOCKLINE Erzgebirge
Aktiv sein im Urlaub? Kein Problem! Mit dem Mountainbike kannst du auf 15 Etappen einen Teil des Erzgebirges kennenlernen auf der BLOCKLINE. So heißt ein Radweg, der sich aus 3 Loops (Schleifen) und eben 15 Einzeletappen zusammensetzt. Es gibt hier sowohl sportliche Routen als auch familientaugliche Anfängertouren. Die BLOCKLINE ist durchgehend beschildert, was dir die Orientierung erleichtert. Außerdem gibt es auf jeder Etappe verschiedene Sehenswürdigkeiten, Spielplätze oder Einkehrmöglichkeiten. Die Webseite zur BLOCKLINE zeigt dir alle Infos zu den einzelnen Touren. So kannst du für dich die perfekte Route heraussuchen. Oder vielleicht willst du ja sogar ein paar Tage am Stück unterwegs sein? Dann kannst du dir auch Pakete buchen mit Übernachtungsmöglichkeiten. Hier auf dem Foto siehst du das Eingangsportal zur BLOCKLINE in Altenberg neben der Sommerrodelbahn.
Ausflugsziele Erzgebirge: Die Weißeritztalbahn
Die Weißeritztalbahn, die zweitälteste sächsische Schmalspurbahn und die dienstälteste öffentlich betriebene Schmalspurbahn Deutschlands, wurde 1882 eröffnet. Die Strecke verläuft von Freital-Hainsberg bei Dresden durch das Tal der Roten Weißeritz bis nach Kipsdorf im Osterzgebirge. Heute ist die Bahn ein reiner Ausflugszug. Du kannst die ganze Strecke mit der dampfbetriebenen Bahn fahren oder einzelne Streckenabschnitte. In den Orten an der Strecke gibt es einige Sehenswürdigkeiten, wie etwa das herrschaftliche Schloss Burg in Freital, die Talsperre Malter oder aber das Museen MibERZ und das Lohgerbermuseum in Dippoldiswalde.
Die Bahn fährt die Strecke zweimal am Tag, so kannst du bequem zwischen den Stationen hin und her fahren. Fahrkarten gibt’s ganz unkompliziert im Zug. Im Zug kannst du Kinderwägen und Räder mitnehmen und im offenen Reisewagen unterwegs sein oder im geschlossenen Abteil. Beides hat seinen Reiz. Unterwegs geht es durch die kleinen Ortschaften des Erzgebirges. Wir selbst sind die Strecke vom Kurort Kipsdorf bis Dippoldiswalde gefahren und haben uns dort den Ort und ein Museum angeschaut.
Dippoldiswalde – Museum MibERZ und Stadtrundgang mit dem Dippold
Wir wurden am Bahnhof Dippoldiswalde vom Dippold abgeholt. Der Dippold ist eine Sagengestalt. Er soll früher als Einsiedler im Wald gelebt haben und später Herzog Boleslaus, den Gottlosen von Böhmen, zum christlichen Glauben bekehrt haben. Zu sehen ist der Dippold noch heute im Stadtwappen. Uns führte der Dippold ein wenig durch seine Stadt und zeigte uns neben den zwei Kirchen (eine Besonderheit für diese Stadtgröße – besonders für die mittelalterliche Zeit aus der sie stammen) auch die Lohgerberei von außen. Sie ist heute ein Museum und zeigt, wie früher aus Tierhäuten Leder hergestellt wurde. Zudem erklärte uns der Dippold, warum es gerade hier das MibERZ – Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge gibt.
Im Jahr 2002 gab es hier ein großes Hochwasser (von dem auch Dresden sehr stark betroffen war). Damals wurden durch das Hochwasser Schächte freigelegt und so hat man nach und nach herausgefunden, dass hier Mittelalter Bergbau betrieben wurde. Die Funde, die gemacht wurden sind heute im MibERZ ausgestellt. Dazu wird gezeigt, wie Bergbau im 12./13. Jahrhundert ausgesehen hat. Du kannst an Hörstationen etwas erfahren, mithilfe einer VR-Brille selbst zum Bergknappen werden oder dir an der Kasse das Kinderrätsel holen, das dich durch das Museum begleitet. In den Ferienzeiten gibt es auch immer wieder Veranstaltungen für Kinder und Familien (bitte vorher anmelden). Das Museum ist nicht riesig, so kann man sich Zeit nehmen, die einzelnen Objekte und Stationen genauer anzuschauen. Auf jeden Fall ein interessanter Einblick in die Geschichte der Region.
Erzgebirge mit Kindern: Silberstadt Freiberg entdecken
Freiberg liegt zwischen Dresden und Chemnitz am Rande des Erzgebirges und ca. 40 km von Altenberg entfernt. Die Stadt beherbergt die 1765 gegründete Bergakademie Freiberg, die älteste technisch-montanwissenschaftliche Universität der Welt. Der gesamte historische Stadtkern Freibergs steht unter Denkmalschutz und gehört zusammen mit lokalen Bergbaudenkmälern seit 2019 zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří. Die unzerstörte Altstadt bietet dir das besondere Flair einer mittelalterlichen Stadt mit schönen Plätzen, historischen Gebäuden und schönen Häuserfassaden. Als Familie kannst du die Stadt auf verschiedene Art und Weise erkunden.
Da gibt es zum einen den neuen Silberweg. Dieser Pfad führt dich einmal kreuz und quer durch die Stadt. An (bisher) neun Stationen lernst du so die Stadt kennen. An jeder Station steht ein große Figur aus Silber und es versteckt sich jedes Mal die Maus Silvie bei den Figuren. Zum Erleben gibt es eine App mit Informationen, kleinen Videos und einem Quiz. Dazu kannst du dir außerdem noch ein Begleitheft kaufen mit Stickern und extra Rätseln – das ist aber kein Muss. Die Figuren sind sehr schön und lebensgroß gestaltet und machen den Weg anschaulich.
Oder du gehst mit dem Bergmännlein Tatock – ebenfalls mit einer App – durch die Stadt. Auch hier gibt es Rätsel zu lösen und du lernst die Stadt und seine Persönlichkeiten kennen. Beide Touren dauern etwa ein bis zwei Stunden und sind auch mit dem Kinderwagen möglich. Oder aber du bist unterwegs mit der Kinderstadtführung „Anna zeigt euch ihre Silberstadt“ (Termine und Anmeldemöglichkeiten findest du auf der Webseite von Freiberg Tourismus). Wir selbst haben uns einige Besonderheiten der Stadt angeschaut und sind durch die historischen Gassen geschlendert. Die Stadt ist wirklich sehr schön und lohnt sich bei einem Urlaub im Erzgebirge auf jeden Fall.
Freiberger Rathaus
Das Freiberger Rathaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt und steht am Obermarkt. Im Erdgeschoss befanden sich einst verschiedene Verkaufsstände, sowie die Ratswaage. Heute kann man im Eingangsbereich neben dem schönen hohen Raum, an der Wand eine alte Strickleiter sehen. Zu ihr gibt es natürlich eine Geschichte. Sie erzählt über den Prinzenräuber Kunz von Kauffungen, der später aufgrund dieser Tat in den Kellern des Rathauses gefangen gehalten wurde und später auf dem Obermarkt hingerichtet wurde. Seinen Kopf kann man außen am Rathaus sehen.
Historische Gewölbe unter dem Rathaus
Im Keller des Rathauses gibt es unter anderen die historischen Verliese, wo der Ritter Kunz von Kauffungen und der Räuberhauptmann Lips Tullian gefangen gehalten wurden. Geschichten hat das alte Rathaus einige zu bieten. Und liegt da wirklich noch ein Skelett in der Ecke des Verlieses? Weiter hinten kommt man schließlich zum Folterkeller. Gerätschaften sind keine mehr da, aber auch so strahlt der Raum eine düstere Stimmung aus. Im nächsten Teil des Kellers erfährt man dann etwas über den Weg des Erzabbaus vom Silber bis hin zum Silicium, das heute wichtiger Bestandteil z.B. in Handys und Computern ist. Im alten Tresorraum der Stadtsparkasse sind alte Tresor- und Geldschränke sowie eine Ausstellung zur Münzgeschichte Freibergs zu sehen.
Meißner Glockenspiel am Rathaus
Am Rathausturm hängt ein Meißner Glockenspiel mit zwölf weißen Glocken aus Meißner Porzellan. Die Glocken spielen zweimal am Tag (11:15 Uhr und 16:15 Uhr) das Steigerlied „Glück auf“. Wenn du in der Stadt bist, ist es wirklich schön zum Anhören. Wir haben das Rathaus und den Keller im Rahmen einer persönlichen Führung mit vielen interessanten Geschichten anschauen können. Momentan gibt es keine regelmäßigen öffentlichen Führungen. Bei Interesse kannst du dich aber an den Fremdenverkehrsverein Freiberg e.V. wenden, der Führungen organisiert.
Petriturm Freiberg
Der Petriturm (an der gleichnamigen Kirche) befindet sich nur ein paar Meter westlich vom Obermarkt. Er ist mit seinen 72 Metern das höchste Gebäude in Freiberg. Bis 1905 wohnte hier noch ein Türmer, der die Aufgabe hatte, die Menschen der Stadt vor Angriffen und vor allem vor Feuer zu warnen. Dazu gab es ein ausgeklügeltes System an Glockenschlägen und Fahnen, die aus den Fenstern gehängt wurden. Der Türmer selbst lebte unter sehr einfachen Bedingungen im Turm. Die Türmerstube und die fantastische Aussicht vom Turm kannst du besichtigen. Jeden Mittwoch um 12:30 Uhr und jeden Samstag um 14:00 Uhr gibt es allgemeine Führungen gegen einen kleinen (freiwilligen) Beitrag.
Wir haben den Turm in Freiberg besucht und sind zusammen mit der Turmführerin die 220 Stufen hinauf gestiegen. Ein bisschen Kondition muss du also mitbringen. Aber es gibt mehrere Etagen, wo man zwischendurch stehenbleibt. Die Treppen sind zum Teil eng und niedrig gebaut. Genau das richtige für kleine und große Abenteurer also. Oben angekommen hatten wir eine wirklich grandiose Aussicht auf Freiberg und das Umland. Bei schönem Wetter sieht man hier extrem weit.
Eierschecke essen im Café Hartmann
Die Freiberger Eierschecke ist eine süße Spezialität, die es so nur in Freiberg gibt. Es gibt zwar z.B. noch die Dresdner Eierschecke, doch die ist vom Rezept her anders. Aber was ist den nun eine Eierschecke? Wir sind dazu ins Traditionscafé Hartmann gegangen – am Obermarkt gelegen – und haben uns diesen Kuchen bestellt. In dem wunderschönen Café im Wiener Stil haben wir uns dann neben der Eierschecke auch noch einen Freiberger Bauerhasen bestellt. Die Eierschecke hat einen Boden aus dünnem Hefeteig, dann kommt eine Schicht Eier-Zucker-Masse und oben darauf noch eine Mandelschicht.
In Dresden etwa kommt in die Füllung noch Quark. Der wurde aber laut Legende in Freiberg zum Bau der Stadtmauer verwendet und so entstand dieses Rezept. Ich fand’s lecker! Der Freiberger Bauerhase ist ein „falscher“ Hase aus Hefeteig mit Rosinen. Ihn hat angeblich ein Koch kreiert, der in der Fastenzeit den christlichen Kaplan und den Marktgrafen mit dem Rezept zufriedenstellen wollte. So wollte der Marktgraf nämlich Fleisch essen, während der Kaplan wegen der Fastenzeit ein Gericht ohne Fleisch wollte. Wie auch immer, so ist der Bauerhase ebenfalls ein leckeres Gebäckteil und das Café Hartmann ein wirklich wunderschönes Kaffeehaus.
terra mineralia im Schloss Freudenstein
Im Norden der Altstadt steht das große Schloss Freudenstein. Heutzutage wohnen hier keine Könige oder Fürsten mehr, sondern es lagern ganz besondere Schätze im Schloss. Das Mineralienmuseum „terra mineralia“ ist in einem Teil des Schlosses untergebracht. 3.500 Mineralien, Edelsteine und Meteoriten kannst du hier anschauen. Somit zählt die Ausstellung zur größten Mineralienschau der Welt. Und was macht es so interessant Mineralien anzuschauen? Zum einen gibt es eine unzählige Vielfalt von Formen und Farben, die Mineraliensteine haben können. Sie wachsen oft in Hohlräumen von Gesteinen und haben die unterschiedlichsten Ausprägungen. Da gibt es welche, die schauen aus wie Melonen, andere haben die Form von hauchdünnen Nadeln, während andere wie weiche Bommel aussehen.
Und farblich zeigt die Natur in den Mineralien auch was sie kann. Von dunkelgrün, über lila bis hin zu gelben oder orangen Farben ist alles vorhanden. Unter UV-Licht fangen einige Mineralien sogar an zu leuchten und zwar je nach Mineral in unterschiedlichen Farben. Das ist wirklich beeindruckend. Und du kannst im Museum auch zum Forscher werden. Zum einen gibt es einen Quizbogen für Kinder, der sie durch die Räume führt. Zum anderen ist an den Wochenenden das Forschungslabor geöffnet. Hier kannst du dir verschiedenste Mineralien unter dem Mikroskop anschauen. Und in den sächsischen Sommerferien gibt es außerdem ein extra Kinderprogramm. Wir selbst hatten eine Führung durch das Museum und waren überrascht von der großen Vielfalt, die hier ausgestellt ist. Viele Mineralien waren uns gänzlich unbekannt und so ist die Zeit wie im Flug vergangen. An jeder Ecke gibt es neue, kleine Wunder.
Seiffen im Erzgebirge mit Kindern
Seiffen ist DAS „Spielzeugdorf“. Denn der Ort ist berühmt für seine Spielzeugmacher und Schauwerkstätten für Holzkunst. Vor allem Weihnachtsdekoration wird hier hergestellt, wie Pyramiden, Schwibbögen oder Nussknacker. Angefangen hat aber alles mit Holzspielzeug. Die Spielzeugherstellung, die aus dem Handwerk des Reifendrehens ab ca. 1810 entstand, war und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor von Seiffen. Und so ist auch das Ortsbild geprägt von der Produktion und dem Verkauf von der Handwerkskunst mit zahlreichen Schauwerkstätten entlang der Straßen. Während der Adventszeit besuchen bis zu 30.000 Menschen Seiffen an Wochenenden. Im Sommer ist es etwas ruhiger und man kann sich in Ruhe alles anschauen. Wir haben in Seiffen das Freilichtmuseum angeschaut und eine Schauwerkstatt besucht.
Freilichtmuseum Seiffen
Eintauchen in die Geschichte des Erzgebirges und des Handwerks, das kannst du im Freilichtmuseum in Seiffen. Es liegt am Rand des Ortes auf einer großen Fläche. Hier stehen Gebäude aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sie stammen alle aus dem Erzgebirge und wurden abgetragen und im Museum wieder original aufgebaut. In den Häusern bekommst du einen Einblick in das Leben und Arbeiten der Menschen damals. In vielen Gebäuden geht es um die traditionelle Spielzeugherstellung oder Holzverarbeitung. Es gibt aber auch ein Bergmannshaus, ein Flößerhaus oder eine Schmiede. Auch einen alten Kohlemeiler kannst du dir anschauen. Der Höhepunkt ist aber sicher die Werkstatt des Reifendrehers.
Besonderheit im Freilichtmuseum Seiffen: Das Reifendrehen
Reifendrehen? Noch nie gehört? Wir vorher auch nicht. Das Reifendrehen ist eine ganz besondere Art Holzspielzeug herzustellen. Eine Baumscheibe wird in die Drehbank eingespannt. Von außen werden vom Reifendreher Rillen und Kerbungen in das Holz gedreht. Es entsteht ein Holzreifen mit unterschiedlich hohen Einkerbungen. Aus dem Reifen werden nun kleine Scheiben aufgespalten. Und heraus kommt ein kleines Tier (oder auch mal ein Haus o.ä.). Besser kann ich es nicht beschreiben, man muss es eigentlich gesehen haben, um diese Kunst zu verstehen. Mit dem Reifendrehen lassen sich auch ganz kleine Figuren herstellen, die z.B. In Streichholzschachteln passen. Nach dem Drehen werden die Tiere noch bearbeitet und bemalt und sind dann fertig.
Kinder erhalten im Freilichtmuseum einen Rätselfragebogen. In jedem Gebäude versteckt sich eine Katze. Finde sie und beantworte dann die Rätselfragen. Zum Schluss gibt es an der Museumskasse ein kleines Geschenk für dich. Wir fanden das Museum interessant, vor allem das Reifendrehen siehst du nur hier und das ist schon eine einmalige Sache. Bei einem Besuch in Seiffen können wir dir das Freilichtmuseum empfehlen.
1. Seiffener Schauwerkstatt
Noch viel mehr Handwerkskunst kannst du in einer der Schauwerkstätten in Seiffen sehen. In der 1. Seiffener Schauwerkstatt in der Bahnhofstraße kannst du mit Kindern richtig gut Zeit verbringen. In dem Gebäude ist zum einen der Laden mit seinen vielen unterschiedlichen Sachen, wie Schwibbögen, Pyramiden, Nussknackern, Räuchermännchen und vielem, vielem mehr. Etwas weiter hinten ist dann die offene Werkstatt. Hier kann man den Holzkunstmachern quasi über die Schulter schauen. Bei unserem Besuch wurden gerade Nussknacker gemacht. Jeder Mitarbeiter macht einen kleinen Teil der vielen Produktionsschritte, bis schließlich die ganze Figur fertig ist.
Wusstest du schon? – Angeberwissen über den Nussknacker
Wusstest du übrigens, dass der Nussknacker oft als Karikatur der damaligen Obrigkeiten – wie Förster, Gendarm, König, Husar usw. – angefertigt wurde. Das ganze Jahr über hatte man unter ihnen zu leiden. Zu Weihnachtszeit sollten die Herrschaften dann mal die „Nüsse knacken“. So haben sich die Figuren mit den meist grimmigen Gesichtern entwickelt.
Und du kannst in der Schauwerkstatt auch selbst zum Spielzeugmacher werden. Es gibt Bastelsets in allen Varianten und Größen, von Räuchermännchen über Schwibbögen oder kleinen Weihnachtspyramiden. Die kannst du dir hier kaufen und dann selbst zusammenbauen. Die fertigen Stücke kannst du individuell bemalen und hast so ein echtes Unikat. Eine wirklich gute Idee finde ich. Die Schauwerkstatt ist eine gute Gelegenheit für Familien der Holzkunst näher zu kommen – perfekt auch für Schlechtwettertage.
Familienhotel Erzgebirge: Das Ahorn Waldhotel Altenberg
Wo fühlen sich Familien mit Kindern wohl im Erzgebirge? Wo gibt es ein Hotel mit angenehmen Zimmern, guter Verpflegung und jede Menge Angebote für Groß und Klein? Das ist gar nicht so leicht, weil es nicht so viele Familienhotel im Erzgebirge gibt. Wir haben im Ahorn Waldhotel Altenberg übernachtet. Das liegt wunderbar zentral für viele Ausflugsziele und bietet darüber hinaus selbst ein tolles Programm für Familien. Bei den Zimmern hast du die Auswahl zwischen Doppelzimmern, Familienzimmern mit 4 Betten oder Zimmern mit Verbindungstüre. Am Morgen gibt es ein sehr großes Frühstücksbuffet mit reichlich Auswahl für einen guten Start in den Tag. Abends kannst du Halbpension (wieder mit großem Buffet) dazu buchen. Du findest im Hotel einen Innenpool und im Sommer auch einen schönen Außenpool. Für ruhige Stunden buchst du dir eine Massage oder entspannst in der Sauna.
Und für die Kinder gibt es das sehr abwechslungsreiche Ferienprogramm mit Bogenschießen, Fackelwanderungen, Familienwanderungen oder Würstl am Lagerfeuer grillen. Daneben gibt es noch viele Bereiche im Hotel für die Kinder. Da ist zum Einen der große Indoor-Spielbereich mit Bällebad, Tischkicker, Tischtennis und vielem mehr. Oder ihr spielt zusammen eine Runde Darts oder Billard. Außen könnt ihr dann die Ziegen besuchen, am Spielplatz toben oder zusammen eine Partie Minigolf spielen. Das Hotel hat sogar ein eigenes Kino, wo jeden Tag mehrere Filme laufen – von Disney-Klassikern bis hin zu Action Filmen. Du siehst es ist wirklich viel geboten und man muss sich entscheiden: Beim tollen Programm des Hotels mitmachen oder eine der Sehenswürdigkeiten oder Ausflugsziele in der Umgebung besuchen. Wir haben uns hier wohlgefühlt und die Tage im Hotel genossen.
–> offizielle Webseite Ahorn Waldhotel Altenberg
Unsere Highlights im Erzgebirge mit Kindern
Erlebnisreich und interessant war unsere Zeit im Erzgebirge. Die Tage sind wie im Flug vergangen und es hätte noch viel mehr zum Anschauen und Erleben gegeben. Vielleicht kommen wir mal wieder und zeigen dir dann, was es noch alles im Erzgebirge gibt. Hier unsere Highlights von diesem Mal:
- Ahorn Waldhotel Altenberg: großes Familienhotel mit super vielen Angeboten
- Tiefenbach Wasserfall bei Altenberg: kleine, aber sehr schöne Wanderung zu einem der größten Wasserfälle Sachsens
- Erlebnisberg Altenberg: Mountaincarts, Sommerrodelbahn, Kugelbahnen, Mini-Fahrgeschäfte, Kletterwald….
- Weißeritztalbahn: Fahrt mit einer der ältesten Schmalspurbahnen Deutschlands durch das Weißeritztal
- Museum MibERZ in Dippoldiswalde: Spielerisch dem mittelalterlichen Bergbau auf die Spur kommen
- Freiberger Altstadt mit Rathaus und Silberweg: Weg durch die denkmalgeschützte Altstadt mit dem Erlebnisweg für Familien, vorbei am Rathaus mit seiner spannenden Geschichte und dem Meißner Glockenspiel
- Petriturm Freiberg: Der höchste Turm der Stadt mit einem fantastischem Ausblick
- terra mineralia Freiberg: Weltweit größte Mineralienschau mit unglaublich vielfältigen Mineralien, die sich hier gut als Familie erleben lassen
- Eierschecke essen: Unbedingt mal probieren, am besten im wunderschönen Café Hartmann in Freiberg
- Freilichtmuseum Seiffen: In die Geschichte der Holzspielzeugmacher eintauchen und Wohnen und Arbeiten in alten Häusern aus dem Erzgebirge sehen
- Erste Seiffener Schauwerkstatt: Holzkunstmachern über die Schulter schauen, selbst Weihnachtsdekoration basteln und die Vielfalt an Artikeln bestaunen
Offenlegung: Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Erzgebirge Tourismus entstanden. Es handelt sich um bezahlte Werbung. Nur so konnten wir euch diesen Beitrag hier zeigen. Unsere Meinung und Erlebnisse bleiben davon unberührt. Willst du auch einmal hierher? Das ist der Link zur offiziellen Webseite des Tourismusverbands.
Erzgebirge mit Kindern – diese Tipps merken
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